Alle Schweinchen sind gleich, und manche sind gleicher, wissen wir von George Orwell. Und die Schweinchen auf den Bahamas, genauer: Big Mayor Cay, Exumas, sind am allergleichsten ...
Als wir mit der Aqua Cat ankommen, stehen rund 20 Schweinchen schon am Strand und scheinen die Touristen sehnsüchtig zu erwarten. Natürlich enttäuschen wir sie nicht: Wir haben mundgerecht geschnittene Apfelstücke dabei. Wer vor den mit offenem Maul auf sich zustürmenden Schweinchen davonläuft, wird als Beute betrachtet. Besser ist es, stehenzubleiben und die leeren Hände zu präsentieren. Dann lassen sie sogleich ab und halten nach neuen Opfern – respektive Futterspendern - Ausschau. Wie sie dort überhaupt hingekommen sind? Es heißt, Piraten haben sie einst ausgesetzt, um ein Proviantlager einzurichten. Offenbar konnten sie sich diesem Schicksal jedoch erfolgreich entziehen – im Gegensatz zu den Piraten sind sie nicht ausgestorben. Es könnte aber auch sein, dass sie die Nachkommen von Überlebenden einer Schiffshavarie sind. Oder sie wurden vor der Jahrtausendwende von zwei Männern ausgesetzt, damit sie denen die Selbstversorgung ermöglichen, falls das zivilisierte Leben an der Millenniumsgrenze enden sollte. Es kam bekanntlich anders. Heute sind sie die vermutlich glücklichsten Schweinchen der Welt und eine Attraktion für Touristen: Mehrere Reiseveranstalter bieten Tagestouren zum Pig Beach an. Angeblich gibt es mittlerweile sogar einen weiteren Strand, an dem Schweine angesiedelt wurden. Der Grund: Die näher an der Hauptinsel New Providence gelegene Insel ist in kürzerer Zeit für die Touristen von den Kreuzfahrtriesen zu erreichen, deren Zeit für Landaufenthalte begrenzt ist. Was für eine Sauerei!
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AuthorBettina Bormann
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