Bettina Bormann
  • Home
  • REISEREPORTAGEN
    • ÄGYPTEN
    • BAHAMAS
    • BONAIRE
    • DOMINICA
    • GUADELOUPE
    • GRENADA
    • JAMAICA
    • KUBA
    • ROATAN
    • SABA
    • ST. MAARTEN
    • ST. EUSTATIUS
    • SAINT LUCIA
    • TOBAGO
    • UTILA
    • VALENCIA
  • FOTOS
  • STORYS
    • IMAGO
    • DAS FLÜSTERN
    • LA VIE EN NOIR
    • LESUNGEN-OT UNPLUGGED
  • MUSIK
    • OBERER TOTPUNKT
    • 10 GRAD VOR OT
    • ERDE RUFT
    • STILLER ZOO
    • DESIDERAT
    • NEUROSEN BLÜHEN
    • DISKOGRAFIE
    • OT-INFO/PRESSKIT
  • BLOG
  • ABOUT
    • IMPRESSUM
    • DATENSCHUTZ

BLOG

ZURÜCK OHNE ZUKUNFT! UND VORWÄRTS IN EIN NEUES!

30/12/2018

0 Kommentare

 

Sollte man live ein 13-Minuten-Song spielen? Bei einem Konzert in der Wave-Gothic-Szene. Bei der Premiere in der Schweiz? Einen gesellschaftskritischen Titel mit 1.000 Wörten, 8.000 Zeichen – also fünf Din-A4-Seiten Text? Kann das funktionieren? Wir haben gefürchtet, der Song könnte den Saal leeren, dachten uns aber: Einigen wird genau dieser Titel und so ein „Statement“ besonders gut gefallen. Wir haben den Titel einfach in der Mitte des Sets gespielt und drei Titel dafür gestrichen. Manchmal muss man Dinge einfach tun ... Zurück ohne Zukunft, Teil 1, beim Schwarzen Ball in Zürich:) Enjoy!



Zurück ohne Zukunft 1, 2017 (Bettina Bormann/Michael Krüger)

vom Album "Neurosen blühen"


Live beim Schwarzen Ball in Zürich im X-Tra. 
Mit And One und Red Mecca.

Vocals: Bettina Bormann
Gitarre: Stefan Frost
Performance: Reaktor 4
Synthesizer: Denis Scheither
Drums: Michael Krüger
FOF/Livemixer: Tom Wendt
X-Tra, Zürich


Eins zu einer Million. Das ist die Wahrscheinlichkeit, dass man morgens gesund aufsteht und abends tot ist. Ein ganz normaler Tag mit unerwartetem Ende. Ein Mikromort.

Die Maßeinheit bezeichnet diese Risikowahrscheinlichkeit.

Sie spielen Russisch Roulette mit einer Münze. Wenn bei der Münze nach 20 Würfen jedes Mal Kopf statt Zahl oben liegt, müssen Sie sich erschießen. Das bedeutet eins zu einer Million: 1 Mikromort. Vorausgesetzt: Sie sind ein Erwachsener. Vorausgesetzt: Sie sind ein Erwachsener in Westeuropa.In Afrika sieht die Wahrscheinlichkeit ganz anders aus. 62 Milliardäre in der Welt besitzen heute so viel wie die halbe Menschheit jährlich verdient.


62!
62 Personen haben genau so viel wie drei Milliarden, 694 Millionen, 999 Tausend, 999 Menschen auf der Welt jährlich erwirtschaften können. Zahlen!     

Völlig normal. Vorwärts ohne Ziel! Zurück ohne Zukunft! 

Ein Schauspieler bekommt 62 Millionen Dollar Gage. 62 Millionen Dollar dafür, dass er einstudierte, nicht selbst verfasste Texte aufsagt und nach eigener Interpretation und Vorgabe des Regisseurs Körper und Lippen bewegt.


Sein Synchronsprecher bekommt für die Lippenartistik 6.200 Dollar. Der müsste 10.000 Filme synchronisieren, um die gleiche Gage zu erzielen. Ist das gerecht? Völlig normal. Vorwärts ohne Ziel! Zurück ohne Zukunft!Ein chinesischer Arbeiter müsste 100.000 Jahre lang nonstop arbeiten, um diese Summe zusammenzubekommen.

Oder 10.000 Chinesen müssten 10 Jahre lang nonstop arbeiten. Wahre Arbeit, wahrer Lohn? Aber die Welt hat ganz andere Probleme. Die Ungleichverteilung ist größer als zu Zeiten der Monarchie und des Absolutismus. Das scheint aber niemand zu stören. Mehr als die Hälfte der Menschen auf dem Planeten Erde hat keinen Zugang zu sauberem Wasser und leidet unter ungenügenden Hygienestandards.
Die Hälfte!

3,7 Milliarden haben keinen Zugang zu sauberem Wasser!
Eine 3 mit 9 Nullen! 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9.
Eine Milliarde Menschen hungert! Eine Milliarde! Das ist jeder siebte auf der Welt.
Jedes Jahr sterben knapp neun Millionen Menschen an Hunger. Alle drei Sekunden stirbt ein Mensch an Hunger. Alle drei Sekunden!

1, 2, 3!

Bis zu dieser Stelle meines Vortrags sind weitere 60 Menschen gestorben.

An Hunger! Völlig normal.

Vorwärts ohne Ziel! Zurück ohne Zukunft!

66

Keine Zeit für Optimisten! Das Chaos ist vorprogrammiert. Maßlosigkeit wird zelebriert. Es ist wie im alten Rom – ohne Maß, Korruption.

In 50 Jahren werden zehn Milliarden Menschen den Globus bevölkern: 10 Milliarden! Jeder fünfte wird ein Chinese sein.

Und während die Chinesen für 30 Cent Hungerlohn im Akkord Technik für den Wegwerf-Wohlstandsmüll der Industrienationen produzieren, träumen sie von romantischen Dingen.

Von einer Hochzeit mit Freunden und der ganzen Familie. Dazu Haiflossensuppe. Weil sich das viele Chinesen wünschen, werden jedes Jahr 100 Millionen Haie getötet. Aus den Flossen von 100 Millionen Haien kredenzen Chinesen ein prestigeträchtiges, geschmacksneutrales Festmahl. Nur die Flossen – der Rest landet als Abfall im Meer. Für 2 Milliarden Chinesen werden 100 Millionen Haiflossen kaum reichen. Wir brauchen Massentierhaltung für die Ernährung gieriger Massenmenschen. Nur keine Hemmungen – ein Tier ist juristisch gesehen eine Sache.

Schon in der Bibel wird der Mensch ermuntert, sich die Erde untertan zu machen. Nur zu! Wo ist das Problem, wenn einige der Untertanen im Bett schlafen – und andere im Kühlhaus hängen? Ein Bauer verdient an einem Schwein, das er von dessen Geburt bis zum schlachtfertigen Tier aufzieht, etwa 5 Euro. Was für ein Schweineleben! 

Und die Tiere, deren Fleisch der wohlstandsorientierte Verbraucher in aller Welt genießen will, fressen 60 Prozent des global angebauten Getreides.

Also: Weg mit den Regenwäldern und zügig Monokulturen angelegt, damit die Fleischeslust von immer mehr Menschen gestillt werden kann!

Und dabei werden rund zwei Milliarden Menschen an Hunger sterben, während sich zeitgleich die Tiere aus der Massenproduktion fett fressen. Die Medikamente, die sie bekommen, damit sie gesund bleiben, sind nicht nur in den Menschen, die sie verzehren, nachzuweisen, sondern auch im Grundwasser.

Die Alternative: Gen-Fleisch aus Stammzellen züchten? Filet aus der Petri-Schale?

Oder: Soylent Green?

Guten Appetit, Welt! So war das nicht bestellt!
Der Mensch ist lediglich ein passageres, höchst gefährliches, temporäres Syndrom.

Völlig normal. Vorwärts ohne Ziel! 

Zurück ohne Zukunft!

Zum Glück bekommen die meisten nichts davon mit. Viele sind taub, blind, blöd – gleichgültig!
Die 62 Millionen Menschen, die weltweit auf der Flucht sind, wird das nur rudimentär beschäftigen. Und andere können das überhaupt nicht mitbekommen: 780 Millionen Erwachsene können nicht lesen. Sie haben es in ihrer Kindheit nicht gelernt, weil ihre Lebensbedingungen es nicht zugelassen haben, dass sie eine Schule besuchen. Hinzu kommt die Mortalität: Jedes Jahr sterben zehn Millionen Kinder, bevor sie in die Schule kommen könnten. Vorausgesetzt, sie hätten die Möglichkeit, eine Schule zu besuchen. Keine schöne Vorstellung! Aber zum Glück liegen sie nicht bei uns herum! Sie sterben sie woanders.

Kapitalismus ist gut! Geld ist gut, für die, die es haben!

10 Prozent der Reichsten zahlen immer weniger Steuern. Der Vermögensberg wächst. Staatsschulden machen Reiche reicher und Arme ärmer. Seit Beginn des Kapitalismus in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts lebt er vom Gefälle zwischen reichen Gewinnern und armen Verlierern. Die Torte wird nie größer. Sie wurde schon immer ungerecht verteilt. Und jetzt wollen die so genannten Dritte-Welt-Länder ihren Anteil haben. Jeder Mensch strebt nach seinem Glück! Massenexodus ist ein Resultat des Versagens von Führungseliten.

Die Geister der Vergangenheit sind hellwach … Nicht die Besitzlosen solidarisieren sich; sondern diejenigen, die wenig haben, solidarisieren sich mit denen, die viel haben, gegen die, die nichts haben …

Aber wohin soll das führen? 

In Afrika werden bis zum Jahr 2100 so viele Menschen leben, wie es Mitte der 80er Jahre auf der ganzen Welt gab! 

Soll jeder Chinese ein Auto fahren?
Soll jeder Inder täglich ein Steak auf seinem Teller haben?
Soll die gesamte Weltbevölkerung so leben wie wir?
Wollt Ihr den totalen ökologischen Kollaps?

Der Palast ist in Brand …
die apokalyptischen Reiter sitzen im Sattel!

Der Kolonialismus geht weiter! Nur verdeckt. Es geht wie immer um Macht und Gold, begleitet vom Gedanken der Missionierung, und um billige Arbeitskräfte. Unsere selbstbewussten Posen und Insignien der Macht, unsere göttlichen Aufträge und legitimierten Herrschaftsansprüche fangen an zu bröckeln. Wir werden uns einzäunen müssen: Mein Haus ist meine Festung! Vermint! Mit Stacheldraht und Selbstschussanlage. Die Besitzlosen werden sich das nicht weiter gefallen lassen. 

Um es mit Paul Watson zu sagen: Die Menschheit ist eine völlig außer Kontrolle geratene Primatenspezies. Wir kontrollieren mit Regeln, Religionen, Gesetzen einen Planeten – der uns nicht braucht! In ein paar Millionen Jahren werden wir Geschichte sein. Oder früher.
​

Auf geht´s, Welt! Wir kommen!

www.totpunkt.com
#oberertotpunkt #neurosenbluehen #zurueckohnezukunft #schwarzerball #xtrazuerich 
0 Kommentare

RATTENFÄNGER

15/12/2018

1 Kommentar

 
Rattenfänger fangen Ratten, 
locken sie ins Reich der Schatten,
soll’n nach ihrer Pfeife tanzen!
Hacke, Spitze – wie die Schranzen! 
Wollen dein Gehirn verwanzen,
woll’n ihr Hirn in deines pflanzen!
Bleibe wachsam, bleibe frei!
Willst doch keine Ratte sein! Nein!

Menschenfresser fressen Menschen,
locken sie mit warmem Händchen,
lächeln freundlich, lächeln stumm –
und dreh’n dir dann die Gurgel um!

Sie mögen dich, so viel ist klar,
verzehren dich mit Haut und Haar!
Bleibe wachsam, bleibe frei!
Willst doch keine Mahlzeit sein!

Nein!

Vom Album "Neurosen blühen", Danse Macabre 2017, Oberer Totpunkt 

www.totpunkt.com


#oberertotpunkt #dansemacabre #bettinabormann #michaelkrueger #schwarzerballzuerich #rattenfaengervonhameln #tomwendt #skatingdogstudio #stefanfrost #denisscheither #neurosenbluehen
1 Kommentar

DIE LIEBENDEN

7/12/2018

1 Kommentar

 
Bild


Rick sah ihr in die Augen. So tief schien er in ihr Innerstes zu blicken, dass Mila schauderte. Das Stahlblau seiner Iris brachte sie jedesmal ein wenig aus der Fassung. Klar, wie ein Gebirgsbach. Kalt fast.

Was für schöne Augen du hast, sagte er. Und spiegelte sich selbst in ihren Pupillen.

Sie ahnte nicht, dass er nicht sie, sondern sich meinte. 

In ihren Augen könne er sich selbst vergessen, fuhr er fort. Und wusste doch, dass er das ganz sicher nie tun würde.

Mila schnurrte fast, so wie sie es immer tat, wenn sie sich rundum wohl fühlte. Seine Arme hielten sie fest. Es gefiel ihr, wie groß und muskulös er war. Er bot ihr den Maßstab, an dem sie sich so zierlich, so weiblich fühlen konnte. Gegensätze ziehen sich an, dachte sie, was ich nicht habe, kann er mir geben – und umgekehrt. Und so erlangen wir die Vollkommenheit, nach der sich alle Menschen sehnen.

So war es noch mit niemandem, flüsterte sie. So innig, voller Verständnis, so selbstlos und ganz eins.


Sie blickte tief in seine Augen und sah sich selbst darin. 
 
Aus: Das Flüstern der Mördermuscheln, Bettina Bormann 

http://www.b-bormann.com/das-fluumlstern.html 

#bettinabormann #michaelkrueger #oberertotpunkt #moerdermuscheln ​

1 Kommentar

    Author

    Bettina Bormann

    Archives

    Mai 2023
    Januar 2023
    Dezember 2022
    August 2022
    Juli 2022
    Juni 2022
    Mai 2022
    April 2022
    Februar 2022
    Januar 2022
    Dezember 2021
    November 2021
    Oktober 2021
    September 2021
    August 2021
    Juli 2021
    Mai 2021
    März 2021
    Februar 2021
    Januar 2021
    Dezember 2020
    Oktober 2020
    September 2020
    Juli 2020
    Juni 2020
    April 2020
    März 2020
    Februar 2020
    Januar 2020
    Oktober 2019
    September 2019
    August 2019
    Juli 2019
    Juni 2019
    April 2019
    März 2019
    Februar 2019
    Januar 2019
    Dezember 2018
    November 2018
    Oktober 2018
    September 2018
    August 2018
    Juli 2018
    Juni 2018
    Mai 2018
    April 2018
    März 2018
    Februar 2018
    Dezember 2017
    Oktober 2017
    September 2017
    Juni 2017
    Mai 2017
    April 2017
    März 2017
    Februar 2017
    Januar 2017
    Dezember 2016
    November 2016
    Oktober 2016
    September 2016
    Mai 2016
    April 2016
    März 2016
    Januar 2016
    Dezember 2015
    November 2015
    Oktober 2015
    September 2015
    Juli 2015

    Categorie

    Alle
    Oberer Totpunkt
    Poetry
    Reise

    RSS-Feed

Bild
Bild
Bild
Bild
Bild
Bild
Bild
Bild
Bild
Bild



KONTAKT
BETTINA BORMANN 22765 HAMBURG 
Deutscher Verband der Pressejournalisten DVPJ
Mitglieds-Nr: 16971, EU-16971-22

Bild
Bild
Bild
Bild
Bild
Bild
Bild

TEL

++49 163 600 6478


E-mail

mail'at' b-bormann.com
  • Home
  • REISEREPORTAGEN
    • ÄGYPTEN
    • BAHAMAS
    • BONAIRE
    • DOMINICA
    • GUADELOUPE
    • GRENADA
    • JAMAICA
    • KUBA
    • ROATAN
    • SABA
    • ST. MAARTEN
    • ST. EUSTATIUS
    • SAINT LUCIA
    • TOBAGO
    • UTILA
    • VALENCIA
  • FOTOS
  • STORYS
    • IMAGO
    • DAS FLÜSTERN
    • LA VIE EN NOIR
    • LESUNGEN-OT UNPLUGGED
  • MUSIK
    • OBERER TOTPUNKT
    • 10 GRAD VOR OT
    • ERDE RUFT
    • STILLER ZOO
    • DESIDERAT
    • NEUROSEN BLÜHEN
    • DISKOGRAFIE
    • OT-INFO/PRESSKIT
  • BLOG
  • ABOUT
    • IMPRESSUM
    • DATENSCHUTZ