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Auf Cousteaus Spuren
Die Karibikinsel Guadeloupe hat mit dem Jacques-Yves-Cousteau-UW-Nationalpark und dem Top-Spot Sec Paté hochkarätige Tauchreviere zu bieten. Auch an Land begeistert das facettenreiche Eiland.
VON BETTINA BORMANN
Jaco Nadals Tauchbasis Centre de Plongée des Ilets liegt direkt am Strand und ist nicht zu übersehen: Alles ist in Pink gehalten. Selbst die Flaschen und das Boot leuchten in Bonbonfarben. „Jacques Cousteau bezeichnete diese Region als das schönste Tauchgebiet der Welt“, schwärmt der Basischef, während wir unsere Ausrüstung an Bord bringen. Nach einer kurzen Bootsfahrt liegt das prominente Gebiet vor uns: Die Farbenpracht der Korallenwälder, Schwämme, Gorgonien und Fischschwärme ist wirklich unglaublich! Schildkröten, Langusten, Stachelrochen, Seepferdchen, Papageifische und Barrakudas.
Und natürlich muss man sich vor der versenkten Steinskulptur von Jacques-Yves Cousteau verewigen lassen! Der erste Eindruck: Die blumigen Lobeshymnen sind keineswegs übertrieben.
DREHORT FÜR DIE WELT DER STILLE
Kein geringerer als Tauchpionier Jacques-Yves Cousteau hat in den 1950er-Jahren Guadeloupes Unterwasserwelt erkundet. Seine Dokumentation unter dem Titel „Die Welt der Stille“ („Le Monde du Silence“) wurde mit der Goldenen Palme in Cannes und einem Oscar in Hollywood ausgezeichnet. Entstanden sind die Aufnahmen rund um die Pigeon-Inseln im heutigen Cousteau-Reservat, das seit 1955 ein geschütztes Areal ist.
Die Form der Insel Guadeloupe wird gern mit einem Schmetterling verglichen, der über zwei gegensätzliche Flügelhälften verfügt: Basse-Terre im westlichen Teil ist von dichtem Regenwald bedeckt, Grande-Terre im Osten ist flacher, hat aber viele schöne Strände und entsprechende Hotels.
Wir befinden uns übrigens mitten in Frankreich, in einem sogenannten Département d’outre-mer – gelegen in der Karibik, innerhalb der Inseln über dem Wind. Neun Eilande der Kleinen Antillen gehören zu Guadeloupe, das die Einheimischen liebevoll Gwada nennen. „Die Spots auf Guadeloupe sind ausgesprochen vielfältig“, erklärt Jaco Nadal. Zu den bekanntesten Tauchplätzen gehören der Korallengarten, das Aquarium und das Schwimmbad (Piscine). „An der windgeschützten Westküste liegen drei Wracks in einer Tiefe von 25 bis 40 Metern, im Süden haben wir einen Stachelrochen-Spot und die Grotten von Port-Louis. Bei der Insel Marie-Galante trifft man häufig Schildkröten an, und bei der Insel La Désirade gibt es Tiefseecanyons zu entdecken. Wer im Januar oder Februar hier ist, kann sogar den Gesang der Buckelwale erleben!“ Einige Gebiete sind wegen der Strömung eher für erfahrenere Taucher geeignet, aber es gibt auch viele Spots für Anfänger. Unser Tauchziel am nächsten Tag heißt Sec Paté. Wieder ein Superlativ: „Der Spot zählt zu den 100 besten der Welt“, klärt Eric Chavas von Atlantis Formation auf. Die „trockene Pastete“, ein Unterwasserberg, der von 15 Meter bis zu einer Tiefe von 300 Metern reicht, liegt bei den Inseln Les Saintes. Diese sollte man sich wegen ihres urig-verschlafenen Puppencharmes auf keinen Fall entgehen lassen. Der Spot ist allerdings anspruchsvoll, denn hier herrscht eine starke Strömung und der Tauchgang geht bis auf eine Tiefe von 40 Metern. Der Einstieg bei unruhiger See erfolgt am Seil. Was dann folgt, verdient den Ausdruck spektakulär: drei Gipfel, die aus 80 Meter Tiefe bis auf 18 Meter heraufragen. Diese „Pinnacles“ sind dicht mit bunten und schwarzen Korallen bewachsen und werden von großen Fischschwärmen umkreist. Mit Glück kann man hier große blaue Marline sehen – der Basisboss zeigt uns später Fotos davon. Ansonsten lassen sich hier häufig Anglerfische entdecken. Der Ausstieg ist wieder mühselig, aber es hat sich gelohnt!
SAVOIR-VIVRE IN DER KARIBIK
Oberflächenpause am Strand. „Il faut bien manger pour vivre“ – man muss gut essen, um zu leben. Nun lernen wir, wie Franzosen das interpretieren: Bei den gewürfelten Käsehäppchen greifen wir begeistert zu, eine leckere Alternative zu den an anderen Orten gern gereichten Waffelkeksen. Es folgen Früchte und Salzgebäck, dann eine Mahlzeit mit Huhn oder Fisch – dazu französischer Wein, was sonst? Alle machen fröhliche Gesichter, niemand scheint das üppige Mahl als ungewöhnlich zu betrachten. Eric Chavas lacht: „Das ist französischer Lebensstil!“ Nicht nur Tauchpionier Jacques Cousteau war von der Karibikinsel begeistert. Trekking-Fans kommen in den dichten Regenwäldern von Basse-Terre auf ihre Kosten. Grand-Terre wird eher Strandliebhaber begeistern – eine Insel mit vielen Facetten und französischem Charme.
Tauchen
Centre de Plongée des Ilets
„Think pink!“ Auch unter Wasser ist die Gruppe gut an ihren neonfarbenen Flaschen (12, 13,5 und 15 Liter) zu erkennen. Auch die beiden schnellen Aluminiumboote (für zwölf bis 22 Taucher) sind pink, ebenso das Strandcenter. Das elfköpfige Team kümmert sich um die Sicherheit der Tauchgäste, egal ob Anfänger oder Fortgeschritten und vor allem darum, dass alle Spaß am Tauchen haben. Ausgebildet wird nach PADI. Ein Tauchgang kostet 35 Euro. Kontakt: E-Mail: [email protected], www.plongee-guadeloupe.fr
Atlantis Formation
In dieser kleinen Tauchbasis wird großer Wert auf die individuelle Betreuung der Gäste gelegt. Anfänger sind ebenso willkommen wie erfahrene Taucher. Ausgebildet wird hier nach PADI. In dieser Tauchbasis kann kann man sogar einen Bootsführerschein machen. Die Ausfahrten werden mit dem eigenem Boot unternommen, das zehn Plätze für Tauchgäste bietet. Ein Tauchgang kostet 35 Euro. Kontakt: E-Mail: [email protected], www.atlantisformation-guadeloupe.com
Aktivitäten
Guadeloupe hat den größten Nationalpark der Karibik und Frankreichs einzigen Unterwasserpark, den „Réserve Cousteau“ mit der UW-Skulptur des Tauchpioniers (Foto). Canyoning, Rafting, Kite- und Windsurfen sind beliebt. Zu Guadeloupe gehören Mini-Eilande wie Iles des Saintes, La Désirade und Marie Galante.
Allgemeine Infos
Die Karibikinsel Guadeloupe ist eine Region Frankreichs, also Teil der EU. Sie gehört zu den Kleinen Antillen innerhalb der Inseln über dem Wind. Die beiden Hauptinseln sind Basse-Terre und Grande-Terre. Grande-Terre ist flacher und hat schöne Strände. Der bergige Teil, Basse-Terre, ist üppig grün bewachsen. Rund 300 Kilometer Wanderwege warten auf Naturliebhaber.
Anreise
Mit Air France geht es über Paris in acht Stunden nach Guadeloupe (www.airfrance.de). Erlaubt sind 23 Kilogramm Gepäck und zwölf Kilogramm Handgepäck, das gewogen wird!
Einreise
Personalausweis reicht!
Klima und Reisezeit
Guadeloupe kann man ganzjährig bereisen, die ideale Reisezeit ist von Dezember bis April. Das Klima ist das ganze Jahr über tropisch warm. Die Hurrikan-Saison verläuft von August bis November. Wassertemperatur: 25 bis 28 Grad Celsius; unbedingt Trekking-Boots und einen französischen Sprachführer einpacken!
WEITERE INFOS
Fremdenverkehrsbüro von Guadeloupe, Tel.: 0049/711/505 35 11, E-Mail: [email protected],
www.guadeloupe-inseln.com
VERANSTALTER
www.action-sport.de, www.belugareisen.de, www.tropical-reisen.de
Karibisch bunte Farbwelt mit fischreichen Riffen (oben) und großen grünen Muränen (rechts) Vor der Küste liegt der berühmte UW-Nationalpark. Der mit dichtem Regenwald bewachsene grüne Inselteil Basse-Terre ist bei Trekking-Fans beliebt. Zahlreiche Traumstrände findet man auf Grande Terre, der flacheren Seite der Insel (Foto oben rechts).Zur Bearbeitung hier klicken.
Die Karibikinsel Guadeloupe hat mit dem Jacques-Yves-Cousteau-UW-Nationalpark und dem Top-Spot Sec Paté hochkarätige Tauchreviere zu bieten. Auch an Land begeistert das facettenreiche Eiland.
VON BETTINA BORMANN
Jaco Nadals Tauchbasis Centre de Plongée des Ilets liegt direkt am Strand und ist nicht zu übersehen: Alles ist in Pink gehalten. Selbst die Flaschen und das Boot leuchten in Bonbonfarben. „Jacques Cousteau bezeichnete diese Region als das schönste Tauchgebiet der Welt“, schwärmt der Basischef, während wir unsere Ausrüstung an Bord bringen. Nach einer kurzen Bootsfahrt liegt das prominente Gebiet vor uns: Die Farbenpracht der Korallenwälder, Schwämme, Gorgonien und Fischschwärme ist wirklich unglaublich! Schildkröten, Langusten, Stachelrochen, Seepferdchen, Papageifische und Barrakudas.
Und natürlich muss man sich vor der versenkten Steinskulptur von Jacques-Yves Cousteau verewigen lassen! Der erste Eindruck: Die blumigen Lobeshymnen sind keineswegs übertrieben.
DREHORT FÜR DIE WELT DER STILLE
Kein geringerer als Tauchpionier Jacques-Yves Cousteau hat in den 1950er-Jahren Guadeloupes Unterwasserwelt erkundet. Seine Dokumentation unter dem Titel „Die Welt der Stille“ („Le Monde du Silence“) wurde mit der Goldenen Palme in Cannes und einem Oscar in Hollywood ausgezeichnet. Entstanden sind die Aufnahmen rund um die Pigeon-Inseln im heutigen Cousteau-Reservat, das seit 1955 ein geschütztes Areal ist.
Die Form der Insel Guadeloupe wird gern mit einem Schmetterling verglichen, der über zwei gegensätzliche Flügelhälften verfügt: Basse-Terre im westlichen Teil ist von dichtem Regenwald bedeckt, Grande-Terre im Osten ist flacher, hat aber viele schöne Strände und entsprechende Hotels.
Wir befinden uns übrigens mitten in Frankreich, in einem sogenannten Département d’outre-mer – gelegen in der Karibik, innerhalb der Inseln über dem Wind. Neun Eilande der Kleinen Antillen gehören zu Guadeloupe, das die Einheimischen liebevoll Gwada nennen. „Die Spots auf Guadeloupe sind ausgesprochen vielfältig“, erklärt Jaco Nadal. Zu den bekanntesten Tauchplätzen gehören der Korallengarten, das Aquarium und das Schwimmbad (Piscine). „An der windgeschützten Westküste liegen drei Wracks in einer Tiefe von 25 bis 40 Metern, im Süden haben wir einen Stachelrochen-Spot und die Grotten von Port-Louis. Bei der Insel Marie-Galante trifft man häufig Schildkröten an, und bei der Insel La Désirade gibt es Tiefseecanyons zu entdecken. Wer im Januar oder Februar hier ist, kann sogar den Gesang der Buckelwale erleben!“ Einige Gebiete sind wegen der Strömung eher für erfahrenere Taucher geeignet, aber es gibt auch viele Spots für Anfänger. Unser Tauchziel am nächsten Tag heißt Sec Paté. Wieder ein Superlativ: „Der Spot zählt zu den 100 besten der Welt“, klärt Eric Chavas von Atlantis Formation auf. Die „trockene Pastete“, ein Unterwasserberg, der von 15 Meter bis zu einer Tiefe von 300 Metern reicht, liegt bei den Inseln Les Saintes. Diese sollte man sich wegen ihres urig-verschlafenen Puppencharmes auf keinen Fall entgehen lassen. Der Spot ist allerdings anspruchsvoll, denn hier herrscht eine starke Strömung und der Tauchgang geht bis auf eine Tiefe von 40 Metern. Der Einstieg bei unruhiger See erfolgt am Seil. Was dann folgt, verdient den Ausdruck spektakulär: drei Gipfel, die aus 80 Meter Tiefe bis auf 18 Meter heraufragen. Diese „Pinnacles“ sind dicht mit bunten und schwarzen Korallen bewachsen und werden von großen Fischschwärmen umkreist. Mit Glück kann man hier große blaue Marline sehen – der Basisboss zeigt uns später Fotos davon. Ansonsten lassen sich hier häufig Anglerfische entdecken. Der Ausstieg ist wieder mühselig, aber es hat sich gelohnt!
SAVOIR-VIVRE IN DER KARIBIK
Oberflächenpause am Strand. „Il faut bien manger pour vivre“ – man muss gut essen, um zu leben. Nun lernen wir, wie Franzosen das interpretieren: Bei den gewürfelten Käsehäppchen greifen wir begeistert zu, eine leckere Alternative zu den an anderen Orten gern gereichten Waffelkeksen. Es folgen Früchte und Salzgebäck, dann eine Mahlzeit mit Huhn oder Fisch – dazu französischer Wein, was sonst? Alle machen fröhliche Gesichter, niemand scheint das üppige Mahl als ungewöhnlich zu betrachten. Eric Chavas lacht: „Das ist französischer Lebensstil!“ Nicht nur Tauchpionier Jacques Cousteau war von der Karibikinsel begeistert. Trekking-Fans kommen in den dichten Regenwäldern von Basse-Terre auf ihre Kosten. Grand-Terre wird eher Strandliebhaber begeistern – eine Insel mit vielen Facetten und französischem Charme.
Tauchen
Centre de Plongée des Ilets
„Think pink!“ Auch unter Wasser ist die Gruppe gut an ihren neonfarbenen Flaschen (12, 13,5 und 15 Liter) zu erkennen. Auch die beiden schnellen Aluminiumboote (für zwölf bis 22 Taucher) sind pink, ebenso das Strandcenter. Das elfköpfige Team kümmert sich um die Sicherheit der Tauchgäste, egal ob Anfänger oder Fortgeschritten und vor allem darum, dass alle Spaß am Tauchen haben. Ausgebildet wird nach PADI. Ein Tauchgang kostet 35 Euro. Kontakt: E-Mail: [email protected], www.plongee-guadeloupe.fr
Atlantis Formation
In dieser kleinen Tauchbasis wird großer Wert auf die individuelle Betreuung der Gäste gelegt. Anfänger sind ebenso willkommen wie erfahrene Taucher. Ausgebildet wird hier nach PADI. In dieser Tauchbasis kann kann man sogar einen Bootsführerschein machen. Die Ausfahrten werden mit dem eigenem Boot unternommen, das zehn Plätze für Tauchgäste bietet. Ein Tauchgang kostet 35 Euro. Kontakt: E-Mail: [email protected], www.atlantisformation-guadeloupe.com
Aktivitäten
Guadeloupe hat den größten Nationalpark der Karibik und Frankreichs einzigen Unterwasserpark, den „Réserve Cousteau“ mit der UW-Skulptur des Tauchpioniers (Foto). Canyoning, Rafting, Kite- und Windsurfen sind beliebt. Zu Guadeloupe gehören Mini-Eilande wie Iles des Saintes, La Désirade und Marie Galante.
Allgemeine Infos
Die Karibikinsel Guadeloupe ist eine Region Frankreichs, also Teil der EU. Sie gehört zu den Kleinen Antillen innerhalb der Inseln über dem Wind. Die beiden Hauptinseln sind Basse-Terre und Grande-Terre. Grande-Terre ist flacher und hat schöne Strände. Der bergige Teil, Basse-Terre, ist üppig grün bewachsen. Rund 300 Kilometer Wanderwege warten auf Naturliebhaber.
Anreise
Mit Air France geht es über Paris in acht Stunden nach Guadeloupe (www.airfrance.de). Erlaubt sind 23 Kilogramm Gepäck und zwölf Kilogramm Handgepäck, das gewogen wird!
Einreise
Personalausweis reicht!
Klima und Reisezeit
Guadeloupe kann man ganzjährig bereisen, die ideale Reisezeit ist von Dezember bis April. Das Klima ist das ganze Jahr über tropisch warm. Die Hurrikan-Saison verläuft von August bis November. Wassertemperatur: 25 bis 28 Grad Celsius; unbedingt Trekking-Boots und einen französischen Sprachführer einpacken!
WEITERE INFOS
Fremdenverkehrsbüro von Guadeloupe, Tel.: 0049/711/505 35 11, E-Mail: [email protected],
www.guadeloupe-inseln.com
VERANSTALTER
www.action-sport.de, www.belugareisen.de, www.tropical-reisen.de
Karibisch bunte Farbwelt mit fischreichen Riffen (oben) und großen grünen Muränen (rechts) Vor der Küste liegt der berühmte UW-Nationalpark. Der mit dichtem Regenwald bewachsene grüne Inselteil Basse-Terre ist bei Trekking-Fans beliebt. Zahlreiche Traumstrände findet man auf Grande Terre, der flacheren Seite der Insel (Foto oben rechts).Zur Bearbeitung hier klicken.
Französisches Savoir-Vivre in der Karibik: Guadeloupe
Leben wie Gott in der französischen Karibik
von Bettina Bormann
Wie die zwei Flügel eines Schmetterlings liegt die Insel Guadeloupe in der Karibik. Dabei sind die beiden Flügelhälften sehr gegensätzlich: Basse-Terre im westlichen Teil ist von dichtem Regenwald bedeckt, Grande-Terre im Osten ist flacher, verfügt über viele Strände und Hotels. Wir befinden uns übrigens mitten in Frankreich, in einem département d’outre-mer!
Wir tragen Neoprenshortys, Treckingboots, einen Hüftgurt mit einem nahezu fünfzehn Zentimeter großen Karabinerhaken und einen Plastikhelm. Und wir stehen mitten im Regenwald, bereit, einen mehrstündigen Trip über Stock und Stein - oder besser: über Felsen und durch Schluchten und Flüsse - zu bewältigen. Und das in einem höchst sportlichen Tempo. Denn Canyoning hat nichts mit einem beschaulichen Spaziergang gemein. Vielmehr handelt es sich um eine Erlebnissportart, bei der man sich abseilt, klettert, springt, rutscht, watet, schwimmt. Ein Erlebnis in der Natur, bei dem allerdings keine Umkehr möglich ist. Einmal losgelegt, gibt es kein Zurück. „Aber wer einigermaßen trainiert ist, sollte kein Problem haben“, erklärt Olivier Dousset, unser Canyonführer.
Wir balancieren über glitschige Steine, manchmal auch auf dem Allerwertesten, stürzen uns von Felsen, seilen uns dicht neben Wasserfällen ab, absolvieren einen Geschicklichkeitsparcours, bei dem wir ab und an auch unsere natürliche Scheu vor der Tiefe überwinden müssen. Uns begleiten die Geräusche des Urwalds - Vogelgesang, Froschrufe, prasselndes Wasser. Und immer dieser unglaubliche Blick nach oben, in die Baumkronen des Regenwaldes! Drei Stunden später steht uns die letzte Mutprobe bevor: Wir müssen uns mit dem Karabinerhaken von einer circa zwanzig Meter hohen Steilwand abseilen. Wahlweise könnten wir auch einfach in den glasklaren Wasserpool tief unter uns springen. Aber das traut sich nur einer aus unserer Gruppe. Um es abzukürzen: Alle kommen heil und glücklich unten an. Ein unvergessliches Abenteuer!
Nationalparks über und unter Wasser
Basse-Terre ist der wilde Flügel Guadeloupes, mit Grand-Terre im Osten nur durch einen schmalen Landweg verbunden. Die Vulkaninsel Basse-Terre ist bedeckt vom Nationalpark Guadeloupe, rund 300 Kilometer Wanderwege warten hier auf Naturliebhaber. Es dürfte schwer sein, sich auf Guadeloupe zu langweilen. Denn nicht nur Aktivitäten im Regenwald buhlen um Aufmerksamkeit, sondern auch solche unter Wasser: Guadeloupe hat den größten Nationalpark der Karibik und: Frankreichs einzigen Unterwasserpark, den Réserve Cousteau, denn wir befinden uns in französischem Überseegebiet, einem Teil der europäischen Union. Zu Guadeloupe gehört auch noch eine Handvoll Mini-Eilande, darunter die Iles des Saintes mit ihren herrlichen Stränden und Buchten. Das Puppenstubendörfchen mutet wie eine Filmkulisse an. Den Namen, Iles des Saintes, hat Christoph Kolumbus dem Mikro-Archipel verliehen, denn er legte hier an Allerheiligen an.
Das schönste Tauchgebiet der Welt, fand Jacques Cousteau
Der Sec Paté, also die trockene Pastete, vor den Iles des Saintes gilt als einer der schönsten Tauchspots der Welt! Spektakulär reckt sich der Unterwasserberg mit Pinnacles in die Höhe - oder besser: in die Tiefe. Von 15 Meter bis zu 300 Metern Tiefe reicht der Berg. Der Tauchgang ist wegen der starken Strömung nichts für Anfänger. Gemächlicher geht es im Réserve Cousteau zu; bunte Fischschwärme und farbenfrohe Korallengewächse laden zu einem Unterwasser-“Spaziergang“ ein. Und wer plötzlich Jacques Cousteau Auge in Auge gegenüber steht, muss nicht an sich selbst zweifeln - die versenkte Steinskulptur ist eine Hommage an den Unterwasserpionier, der diese Tauchgründe als das schönste Tauchgebiet der Welt bezeichnete. Wracks, Grotten, Canyons, freundlich-neugierige Schildkröten, Stachelrochen und eine herrliche Korallenvielfalt erwarten den Taucher auch heute noch.
Infos:
Die Karibikinsel Guadeloupe, oder Gwada, wie die Einheimischen sie nennen, ist ein Übersee-Département - und damit eine Region Frankreichs, also Teil der Europäischen Union. Sie gehört zu den Kleinen Antillen innerhalb der Inseln über dem Winde. Guadeloupe ist vulkanischen Ursprungs und besteht aus acht bewohnten sowie weiteren kleinen unbewohnten Inseln. Die beiden Hauptinseln sind Basse-Terre und Grande-Terre. Grande-Terre ist relativ flach und besteht hauptsächlich aus Kalkstein; hier gibt es schöne Strände und Hotels. Der bergige Teil, Basse-Terre, ist üppig grün bewachsen. Der Vulkan La Soufrière ist der höchste Berg der Kleinen Antillen.
Aktivitäten:
Guadeloupe lädt zum Aktiv-Urlaub ein: Canyoning, Rafting, Kitesurfen, Windsurfen, Wasserski stehen zur Auswahl. Tauchen, Segeln, Schnorcheln, aber auch Golf, Tennis und Reiten werden angeboten.
Contact Canyoning: Olivier Dousset, [email protected], www.canyon-guadeloupe.com; [email protected]
Contact Tauchen: Centre de plongée des Ilets: [email protected], www.plongee-guadeloupe.fr; Atlantis Formation: [email protected], http://www.atlantisformation-guadeloupe.com
Ausflüge:
Pointe-a-Pitre: In der größten Stadt Guadeloupes kann man Kolonial-Architektur mit westindischem Flair besichtigen: Place de la Victoire, Basilika Saint-Pierre et Saint-Paul und die farbenfrohen Märkte sowie das Museum Schoelcher.
Grande-Terre: Fischerort Sainte-Anne mit herrlichem Sandstrand.
Basse-Terre: Vulkan La Soufrière, der einzige noch aktive Vulkan auf Guadeloupe, im Regenwald gehört zum Nationalpark. Hier gibt es 300 Kilometer Wanderwege - üppige Flora und Fauna und herrliche Wasserfälle.
Unbedingt einen Ausflug auf die kleineren umliegenden Inseln unternehmen: Iles des Saintes, La Désirade, Marie Galante
Anreise: Mit Air France über Paris nach Guadeloupe (www.airfrance.de)
Einreise: Für deutsche Bürger reicht der Personalausweis.
Klima + Reisezeit: Das Klima ist das ganze Jahr über tropisch warm mit häufigen kurzen, heftigen Schauern. In den Monaten Februar bis Juni ist es trockener, Hurrikan-Saison ist von August bis November.
Sprache: Französisch
Währung: Euro
Unterkunft: Paradis Creole mit phantastischer Küche(!!): www.guadeloupe-hotel.net
WEITERE REISEINFORMATIONEN
Fremdenverkehrsbüro von Guadeloupe
Philippe Boucard
Tel: + 49/711/50 53 511
E-Mail: [email protected]
www.guadeloupe-inseln.com