Die schlechte Nachricht: Es gibt keinen Himmel.
Die gute Nachricht: Es gibt keine Hölle. Aber es gibt circa 10.000 Religionen; da ist sicherlich für jeden etwas dabei. Die Band Oberer Totpunkt (OT) aus Hamburg führt auch mit ihrem 5. Album "Neurosen blühen" durch düster-morbide Welten: Soundcollagen, deren Einflüsse von Underground über 80s-Wave, 90s-EBM bis hin zu 00s-Electro und Avantgarde-Tracks reicht. Das gesprochene Wort rockt! Minimal-Electro mit wütender Rockgitarre und martialischen Drum-Beats treffen auf apokalyptische Lyrics. Nach dem minimalistischen Debüt "10 Grad vor OT", dem zynischen Nachfolger "Erde ruft" (2009), dem bizarren "Stiller Zoo“ und dem obskuren "Desiderat“ folgt 2017 das fünfte Album der Hamburger Band Oberer Totpunkt: Musikalisch aggressiver als seine Vorgänger, aber genauso gnadenlos und treffsicher in seiner Wortwelt. Das Unbehagen in der Kultur Burnout und Panikattacken, Neurosen, Amokläufe und Weltuntergangsstimmung – das Unbehagen in der Kultur wächst, obwohl das Leben – objektiv betrachtet – nie so sicher war wie heute. Das stets noch optimierbarere Leben in der modernen Gesellschaft fördert Unwohlsein. Dünn ist die Decke der Zivilisation. Und dünn ist das Fell, das uns vor Unbilden schützt. Das neue Album „Neurosen blühen!“ der Band Oberer Totpunkt gibt dem Affen Zucker und legt – wie gewohnt – den Finger in die soziale Wunde. www.totpunkt.com
1 Kommentar
Jörg
23/10/2018 16:48:14
Super Geschichte
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AuthorBettina Bormann
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