Albinomädchen mit Malvenlächeln
von Bettina Bormann Das Albinomädchen mit Malvenlächeln sah ich oft, und stets war’s allein. Es floh meinen Blick und es sah nie zurück. Ich war froh, ihm nicht nah zu sein. Das Albinomädchen mit Malvenlächeln war weder aus Fisch noch aus Fleisch. Auf dem Kopf stand noch Flaum, in den Mundwinkeln Schaum, doch seine Augen waren milchig und greis. Das Albinomädchen mit Malvenlächeln war ein treffliches Ziel uns’res Spotts. Hänseleien im Reim, laut und derb musst’ es sein, die Erwachs’nen sprachen leis’ und bigott. Das Albinomädchen mit Malvenlächeln verschwand eines Tag’s ohne Gruß. Niemand wusste wohin. Niemand fragte danach. Doch den Vater, den stach es tot. Nachtrag: Und im Dunkeln, da halt ich ganz still und stopf mir die Finger ins Ohr. Ich schließe die Augen, ich summ’ in mich rein, aber immer, immer hör' ich Kinder schrei’n. #bettinabormann #oberertotpunkt #albinomaedchenmitmalvenlaecheln
1 Kommentar
Greta
15/12/2018 23:28:43
Gratuliere! Hochverdient!
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AuthorBettina Bormann
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