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Bahamas: Traumstrände und Haitauchgänge der Extraklasse
VON BETTINA BORMANN
BAHAMAS/NASSAU
"Haie beißen nicht, Haie küssen" - Tauchen mit Stuart Cove und 50 Riffhaien
Wenn wir bei unseren Tauchgängen im Roten Meer oder in Asien mal einen Hai als Schattenriss in der Ferne erahnen konnten, waren wir schon hoch begeistert. Ganz anders hingegen, wenn wir uns auf einen Tauchgang mit der Crew von Stuart Cove auf den Bahamas begeben: Das ist dann Haiflossensuppe mal ganz anders, nämlich mit putzmunteren Tieren, die sich ganz nach Haimanier um die besten Bissen balgen. Ein phantastisches Erlebnis, bei dem die Haie auch schon mal auf Tuchfühlung gehen... Von Andrea, unserem italienischen Sharkfeeder, stammt übrigens dieser Satz: "Haie beißen nicht, Haie küssen!" Und dafür, dass sie das tun, ohne Menschen zu gefährden, sorgt Tauchlegende Stuart Cove mit seinem Unterwasser-Hollywood seit einigen Dekaden. Mit seiner Hilfe sind die Unterwasserszenen in Serien wie Flipper und einigen James Bond Streifen entstanden.
#Bahamas #Stuartcove #Sharkdive
BAHAMAS/GRAND BAHAMA
A rough ride, but a great dive! Tauchen am Tigerbeach
Der Flug von Nassau nach Grand Bahama dauert rund eine halbe Stunde. Von Freeport geht es mit dem Bus nach Westend, ins Hotel Old Bahama Bay. Hier an der Marina betreibt Kenneth Livingstone Christie seit drei Jahren die Tauchbasis. Hierher kommen Taucher aus aller Welt, denn von hier aus geht es mit dem Schnellboot zum Spot Tiger Beach: Tauchen mit Tigerhaien und Zitronenhaien. Tigerhaie sind die zweitgrößten Haie nach dem Weißen Hai. Und der Zitronenhai an sich genießt den Ruf, etwas zickig zu sein.
Rund eineinhalb Stunden dauert die Fahrt bei ruppigem Wetter. Die Bedingungen sind nicht ideal, aber wir entscheiden uns trotzdem für einen kurzen Tauchgang.
Die eleganten Jäger umkreisen uns, kommen uns zum Teil hautnah (und wir tragen nur Shortys!), betrachten uns sehr genau. Aber uns fünf Taucher scheinen sie nicht als Nahrung einzustufen und auch nicht als Konkurrenten. Untereinander streiten sie sich um die größten Stücke, manchmal geht es ruppig zu. Die Sicht wird immer schlechter, schließlich gibt Jamie, unser Guide, das Zeichen zum Auftauchen. Die Haie begleiten uns ein Stück an die Oberfläche (sic!). Sie sind neugierig wie alle Fische. Was für ein Erlebnis!
#Grand Bahama #Bahamas #Tigerbeach #Old Bahama Bay Resort
BAHAMAS/BIMINI
Wie Haie sind - und wie wir dachten, wie sie sind...
Tauchgang bei Neil Watson in Bimini, wo er auf dem Areal des Big Game Harbour Club seine Basis betreibt. Seine Spezialität: Tauchen mit den Hammerheads! Seid ihr wahnsinnig, haben einige Freunde gefragt, als sie hörten, was wir vorhatten. Mitnichten. Und wir sind auch keine Spur lebensmüde. Und hier ist unsere Botschaft: Haie sind nicht die Fressmonster, als die sie im Film Jaws (Der weisse Hai) dargestellt werden! Sie sind anmutig, vorsichtig und sie essen lieber Fisch als Mensch. Wäre es anders, hätten wir nicht überlebt, was auf den Bahamas seit 40 Jahren angeboten wird! Haie sind aber durch den Menschen bedroht. Sie sind es wert, geschützt zu werden! Das Füttern ist eine umstrittene Angelegenheit, ich weiss. Aber ich weiss auch das: Es ist ein nicht geringer Beitrag zum Schutz dieser Tiere, die wegen ihrer Flossen, die für mehr Geld gehandelt werden als Drogen, bedroht sind.
UW-Fotos und Videos: Bettina Bormann
Fotos: Bettina Bormann/Michael Krüger
BAHAMAS
Bahamas Tourist Board
http://www.bahamas.de/
NASSAU
Stuart Cove
http://www.stuartcove.com
BIMINI
Tourist Board Bahamas
Neil Watsons Bimini Scuba Center
http://www.biminiscubacenter.com
Big Game Club Resort & Marina
http://biggameclubbimini.com
GRAND BAHAMA
Old Bahama Bay Resort & Tauchbasis
http://www.oldbahamabay.com/old-bahama-bay
Weitere Infos:
Grand Bahama Tourist Board
http://www.grandbahamavacations.com
BAHAMAS/NASSAU
"Haie beißen nicht, Haie küssen" - Tauchen mit Stuart Cove und 50 Riffhaien
Wenn wir bei unseren Tauchgängen im Roten Meer oder in Asien mal einen Hai als Schattenriss in der Ferne erahnen konnten, waren wir schon hoch begeistert. Ganz anders hingegen, wenn wir uns auf einen Tauchgang mit der Crew von Stuart Cove auf den Bahamas begeben: Das ist dann Haiflossensuppe mal ganz anders, nämlich mit putzmunteren Tieren, die sich ganz nach Haimanier um die besten Bissen balgen. Ein phantastisches Erlebnis, bei dem die Haie auch schon mal auf Tuchfühlung gehen... Von Andrea, unserem italienischen Sharkfeeder, stammt übrigens dieser Satz: "Haie beißen nicht, Haie küssen!" Und dafür, dass sie das tun, ohne Menschen zu gefährden, sorgt Tauchlegende Stuart Cove mit seinem Unterwasser-Hollywood seit einigen Dekaden. Mit seiner Hilfe sind die Unterwasserszenen in Serien wie Flipper und einigen James Bond Streifen entstanden.
#Bahamas #Stuartcove #Sharkdive
BAHAMAS/GRAND BAHAMA
A rough ride, but a great dive! Tauchen am Tigerbeach
Der Flug von Nassau nach Grand Bahama dauert rund eine halbe Stunde. Von Freeport geht es mit dem Bus nach Westend, ins Hotel Old Bahama Bay. Hier an der Marina betreibt Kenneth Livingstone Christie seit drei Jahren die Tauchbasis. Hierher kommen Taucher aus aller Welt, denn von hier aus geht es mit dem Schnellboot zum Spot Tiger Beach: Tauchen mit Tigerhaien und Zitronenhaien. Tigerhaie sind die zweitgrößten Haie nach dem Weißen Hai. Und der Zitronenhai an sich genießt den Ruf, etwas zickig zu sein.
Rund eineinhalb Stunden dauert die Fahrt bei ruppigem Wetter. Die Bedingungen sind nicht ideal, aber wir entscheiden uns trotzdem für einen kurzen Tauchgang.
Die eleganten Jäger umkreisen uns, kommen uns zum Teil hautnah (und wir tragen nur Shortys!), betrachten uns sehr genau. Aber uns fünf Taucher scheinen sie nicht als Nahrung einzustufen und auch nicht als Konkurrenten. Untereinander streiten sie sich um die größten Stücke, manchmal geht es ruppig zu. Die Sicht wird immer schlechter, schließlich gibt Jamie, unser Guide, das Zeichen zum Auftauchen. Die Haie begleiten uns ein Stück an die Oberfläche (sic!). Sie sind neugierig wie alle Fische. Was für ein Erlebnis!
#Grand Bahama #Bahamas #Tigerbeach #Old Bahama Bay Resort
BAHAMAS/BIMINI
Wie Haie sind - und wie wir dachten, wie sie sind...
Tauchgang bei Neil Watson in Bimini, wo er auf dem Areal des Big Game Harbour Club seine Basis betreibt. Seine Spezialität: Tauchen mit den Hammerheads! Seid ihr wahnsinnig, haben einige Freunde gefragt, als sie hörten, was wir vorhatten. Mitnichten. Und wir sind auch keine Spur lebensmüde. Und hier ist unsere Botschaft: Haie sind nicht die Fressmonster, als die sie im Film Jaws (Der weisse Hai) dargestellt werden! Sie sind anmutig, vorsichtig und sie essen lieber Fisch als Mensch. Wäre es anders, hätten wir nicht überlebt, was auf den Bahamas seit 40 Jahren angeboten wird! Haie sind aber durch den Menschen bedroht. Sie sind es wert, geschützt zu werden! Das Füttern ist eine umstrittene Angelegenheit, ich weiss. Aber ich weiss auch das: Es ist ein nicht geringer Beitrag zum Schutz dieser Tiere, die wegen ihrer Flossen, die für mehr Geld gehandelt werden als Drogen, bedroht sind.
UW-Fotos und Videos: Bettina Bormann
Fotos: Bettina Bormann/Michael Krüger
BAHAMAS
Bahamas Tourist Board
http://www.bahamas.de/
NASSAU
Stuart Cove
http://www.stuartcove.com
BIMINI
Tourist Board Bahamas
Neil Watsons Bimini Scuba Center
http://www.biminiscubacenter.com
Big Game Club Resort & Marina
http://biggameclubbimini.com
GRAND BAHAMA
Old Bahama Bay Resort & Tauchbasis
http://www.oldbahamabay.com/old-bahama-bay
Weitere Infos:
Grand Bahama Tourist Board
http://www.grandbahamavacations.com
„As time goes by“ – alles ist vergänglich; nur das Gute bleibt immer gut
VON BETTINA BORMANN
Graycliff Hotel und Restaurant in Nassau, Bahamas:
Früher Piratennest, heute fünf-Sterne-Location mit Zehn-Millionen-Dollar-Weinkeller
Bekanntlich ticken die Uhren in der Karibik anders als in Europa. So erklärt es sich wohl auch, dass manchem Bahamianer die Hauptstadt Nassau vorkommt wie das pulsierende New York. Aber selbst in dem aus unserer Sicht vergleichsweise recht gemächlichen Nassau gibt es einen Ort, an dem die Zeit wahrhaft stillzustehen scheint und für den der Begriff „oldschool“ viel zu neumodisch klingt. Die Rede ist vom Hotel und Restaurant - sowie Weinkeller, Zigarrenmanufaktur, Chocolaterie und Museum - Graycliff, einer fünf-Sterne-Location, die im Nationalen Verzeichnis historischer Stätten registriert ist und die im Jahr 1740 von dem berühmten Piraten John Howard Graysmith erbaut wurde. Hier, im Salon des Patrons Enrico Garzaroli, herrschen Eleganz und Savoir-vivre und eine sehr lebendige gute alte Zeit.
Ja, es ist wie nach Hause zu kommen! Ein paar Stufen, dann steht man im Empfangsbereich des Restaurants. Der elegant gekleidete Maitre d’Hotel lädt uns mit einem gewinnenden Lächeln ein; im Hintergrund, neben einem Zigarrendreher, sitzt Enrico Garzaroli. Er führt Telefongespräche und ganz nebenbei registriert er jeden seiner eintretenden Gäste. Wir werden in den Salon geleitet, wo wir auf einem Sofa neben dem glänzenden Flügel Platz nehmen. Mit einem Champagnercocktail in der Hand lassen wir die samtene Atmosphäre auf uns wirken – die Pianistin, die mit rauchiger Stimme Jazzklassiker vorträgt, das wertvolle antike Interieur, das Geplauder der übrigen Gäste. Warum nur fühlt sich alles so vertraut an? Aber, ja: Weil wir diese Bilder aus den Hollywood-Streifen der 1940er und 1950er Jahre so gut kennen. Und nun sind wir – wie Figuren von Woody Allen – selbst in dieses Szenario eingetaucht und, kein Scherz, die Pianistin stimmt „As Time goes by“ an.
Seit Dekaden haben an diesem Ort die Schönen und die Reichen, die Mächtigen und die Berühmten ihr Leben genossen und so ist es noch heute: Der Herzog und die Herzogin von Windsor, Sir Winston Churchill, Nelson Mandela, Otto Flick, Caroline von Monaco, Sean Connery, Robert de Niro, Michael Jordan, Eddie Murphy, Nicolas Cage, Tom Cruise, Beyoncé, Michael Ballack, Manuel Neuer, um nur einige Namen aufzuzählen. Im Jahr 1973 übernahmen Enrico und Anna Maria Garzaroli das Graycliff und machten es zu dem, was es heute ist: Ein mit fünf Sternen dekoriertes Restaurant und Hotel, zu dem der größte Weinkeller der Karibik gehört sowie eine Zigarrenmanufaktur und eine Chocolaterie. Genuss, das lebt Bonvivant und Connaisseur Garzaroli vor, ist ein glamouröses Fest für alle Sinne.
Torcedores aus Kuba nach Nassau gebracht
Er hat den Körper eines Mannes, der es sich gern gut gehen lässt. Sein Alter ist schwer einzuschätzen, sein Lächeln ist verschmitzt. Wenn der vom Comer See stammende Italiener mit seinem harten Akzent erst einmal anfängt zu erzählen, wird es spannend – und unterhaltsam! Ob es eigentlich stimme, dass er seinerzeit einen Kubaner entführte, um seine Zigarrenmanufaktur mit dessen Hilfe zu gründen? Die Frage entlockt ihm ein kehliges Lachen. Nein, meint er, entführen musste er niemanden, alle kamen gern und freiwillig mit. Tatsächlich war es wohl so, dass der kommunistische Karibikstaat leichten Herzens bereit war, sich von älteren Mitbürgern zu trennen, waren sie doch nicht mehr produktiv. Für Enrico Garzaroli jedoch, waren diese Zigarrenroller, die ihr Know-how über so viele Jahre hinweg perfektioniert hatten, eine attraktive Kapitalanlage. Er charterte ein Flugzeug und ließ insgesamt 18 „torcedores“ im Rentenalter nach Nassau kommen. Unter ihnen Avelino Lara, ein Künstler seiner Zunft, der auch für die Zigarren für Fidel Castros persönlichen Gebrauch verantwortlich war. Gemeinsam entwickelten Garzaroli und er Zigarren, die sich allerhöchsten Qualitätsansprüchen verpflichtet fühlen. Zum größten Teil wird Tabak aus eigenem Anbau verwendet, die exakte Mischung ist jedoch Betriebsgeheimnis. Die Rollmethode ist traditionell kubanisch, wobei von Hand gebündelt und die Zigarre schließlich in eine Pressform gelegt wird. Fünf Sorten werden hier hergestellt: Graycliff, G2, Bahiba, Cabinet Selection by Graycliff und B-Cuz. Zigarrenliebhaber können hier sogar eine Lehrstunde im Zigarrenrollen buchen.
Graycliff: Das erste fünf-Sterne-Restaurant der Bahamas
Während dessen wird unser Hors d’Oeuvre serviert: Delikatessen vom Bahamas-Hummerschwanz und Safranblüten an Sahnesauce, ein wunderbarer Einstieg in ein Fünf-Gänge-Menü, der die Geschmacksnerven wach kitzelt. Das Graycliff ist das erste fünf-Sterne-Restaurant der Bahamas. Geboten wird eine innovative Kombination aus bahamaischen Spezialitäten und europäischer Cuisine.
Der zweite Gang: Conch Chowder nach Bahamas Stil, eine sämige Fischsuppe mit dem traditionellen bahamaischen Nationalgericht, der Fechterschnecke. Während in einigen Regionen der Karibik die Conch geschützt ist, geht man auf den Bahamas recht sorglos mit ihrem Verzehr um. Bei der Fahrt über die Inseln trifft man immer wieder auf gewaltige Hügel von leeren Conch-Schalen, so dass Sorge um den Bestand dieser Spezies begründet scheint.
Als nächstes wird ein erfrischender Salat mit rote Beete, französischem Ziegenkäse und einer Sherry-Vinaigrette mit fruchtiger Note serviert. Die Atmosphäre im Restaurant ist gelöst, es wird gelacht, geplaudert, Gläser klirren stimmungsvoll. Dass es ein Italiener war, der dieses Haus gekauft hat, leuchtet ein, ist doch ganz Italien ein Reservoir der Geschichte. Das Gebäude atmet Historie: Im Jahr 1740 wurde es als Wohnhaus für den berühmten Piraten John Howard Graysmith errichtet. Nassau war seinerzeit wegen seines geschützten Hafens schlechthin das Zentrum der Piraterie in der Karibik. Später wurde das Haus vom Militär genutzt, es war Offiziersmesse, Gasthaus, nach einem weiteren Eigentümerwechsel wieder Privatwohnhaus. In der Zeit der Prohibition floss hier der Alkohol in Strömen, Adel, Stars und Mafiagranden gingen ein und aus. Garzaroli hat das originale Mobiliar erhalten.
Der wertvollste Wein ist ein deutscher: Ein Rüdesheimer Apostelwein von 1727
Es folgt eine Komposition von Angus Beef Filet mit schwarzem, grünem, weißem und rotem Pfeffer in Cognacsauce und Nassauzackenbarschfilet auf einem Spinatbett. Dazu genießen wir einen Tropfen aus dem berühmten Weinkeller Garzarolis: einen Pinot Noir von 2012 aus der argentinischen Winzerei Luca mit einem Aroma von Kirschen, Beeren, Sandelholz und sanften Tanninen. Rund 275.000 Flaschen lagern im Keller, der dem Piraten als Verlies diente. Dicke Mauern halten die Wärme der Karibiksonne fern und tragen dazu bei, dass für die Weine eine konstante Temperatur von 15 Grad Celsius herrscht. Dieses Labyrinth der Weingenüsse zieht viele Gäste an; handelt es sich doch nicht nur um den größten Weinkeller der Karibik, sondern auch um die drittgrößte Privatsammlung der Welt. Der wertvollste Wein ist ein deutscher: Ein Rüdesheimer Apostelwein von 1727. Wer ihn kosten möchte, muss allerdings rund 200.000 Dollar aufbringen. Der Gesamtwert der Sammlung wird auf rund 10 Millionen Dollar geschätzt.
Zum Abschluss wird Apfelcrumble mit Vanilleeis serviert, fruchtige Säure und frische Süße geben sich ein Stelldichein. Zigarre, Grappa und Portwein genießen wir im Salon. Unser Blick fällt auf ein Ölbild, das Enrico und seinen Sohn, Paolo, zeigt. Die Ähnlichkeit sticht ins Auge. „Ja, der Ärmste“, pflichtet Garzaroli bei und zeigt wieder sein schelmisches Lachen. Nach seinen neuen Plänen gefragt, antwortet er mit einem Achselzucken. Dann fängt er wieder an zu strahlen: „Vielleicht eine eigene Schokoladenplantage aufbauen.“ Denn auch eine Chocolaterie gehört zum Graycliff-Genuss-Imperium. Köstlichkeiten werden hier produziert, sogar eine Lehrstunde in der Herstellung können Schokoladenfans in der Chocolaterie des Graycliff absolvieren; aber man kann sich auch einfach mit einem Besuch begnügen, bei dem Einblicke in die Geheimnisse der Gourmet-Schokoladen und -Trüffel gewährt werden.
Das Gute bewahren
„Ich bin ein bisschen altmodisch“, sagt Enrico Garzaroli über sich selbst. „Ich mag kein Plastik, ich liebe Gegenstände und Materialien, die Atmosphäre verbreiten.“ Und weil er nun einmal der Mensch ist, der er ist, hat er auch noch ein Museum auf der gegenüberliegenden Straßenseite, im restaurierten Mountbatten Haus, aufgebaut. Es geht ihm darum, zu bewahren – das Erbe einer Nation, Kultur, Erinnerungen. Sein Heritage Museum ist eine Attraktion in Nassau, zu sehen ist ein Sammelsurium von Ausstellungsstücken aus vielen Epochen: Ein Kolonialwarenladen mit Waren, Junkanoo-Kostüme, historische Kleidungsstücke, Funde aus dem Meer, Möbel, Dokumente, Schallplatten, aber auch ein Stück von einem prähistorischen Meteoriten. Sogar am Hals trägt er ein Relikt aus der Vergangenheit: eine alte Münze, die er im Meer gefunden hat, angeblich in einem versunkenen Schiff, und die er sich hat fassen lassen. Was treibt Enrico Garzaroli eigentlich an? Die Antwort ist so simpel wie überzeugend: „All the good things in life“ – also: von allem einfach nur das Beste. Das ist die Philosophie und Quintessenz eines Mannes, der das Beste im Leben kennengelernt hat. Eifern wir ihm doch nach.
www.graycliff.com
Im Verlies der edlen Genüsse: Der Weinkeller des Graycliff
VON BETTINA BORMANN
Als Enrico Garzaroli und seine Frau Anna Maria im Jahr 1973 von Italien nach Nassau zogen, brachte er bereits einen stattlichen Weinkeller mit, der seinerzeit allein einen Container füllte. Mehr als 40 Jahre später ist Garzaroli der Herr über die drittgrößte Privatsammlung der Welt: Mehr als 250.000 Flaschen beherbergt das einstige Verlies des ehemaligen Piratenanwesens Graycliff heute. Geschätzter Gesamtwert: Rund 10 Millionen Dollar.
Was dem Besucher wie ein Labyrinth erscheint ist in Wahrheit ein klug geordnetes System, das den Weinen, Champagnern, Cognacs und Armagnacs nicht nur beste Lagerbedingungen bei konstanten 15 Grad Celsius gewährt, sondern auch ein zügiges Auffinden im Restaurantbetrieb. Ganze Wände, ganze Räume sind Produkten eines einzigen Landes vorbehalten – insgesamt lagern hier Tropfen von 400 Winzern aus 15 Ländern. Seit Jahrzehnten wird Garzarolis Weinkeller von Kennern gelobt und gewürdigt, seit 1988 hat er jährlich eine Auszeichnung von dem international renommierten New Yorker Magazin Wine Spectator erhalten.
Große Namen findet man hier vom 1865er Chateau Lafite bis zur ältesten und wertvollsten Weinflasche der Welt, einem Rüdesheimer Apostelwein von 1727, der für rund 200.000 Dollar zu haben ist. Die Wein- und Champagner-Kollektion wird ergänzt durch eine rund 9.000 Flaschen umfassende Sammlung von Cognacs, Armagnacs und Port, darunter seltenste Stücke. So behutsam wie man ein Neugeborenes berühren würde hebt Sommelier Sodir für uns einige Flaschen aus ihrem Lager, damit wir die Etiketten genauer betrachten können und bettet sie dann ebenso sachte wieder zurück.
Im Herzen des Weinkellers liegt ein Speiseraum mit einer prächtig gedeckten Tafel. Bis zu 18 Personen können hier Platz nehmen, der Tisch lässt sich aber auch für ein intimes Mahl zu zweit herrichten. Sean Connery hat häufig hier getafelt, „er liebt vor allem die Bordeaux-Weine“, verrät Sodir. Ein anderer prominenter Genießer ist der Schauspieler Nicolas Cage, der durchaus schon mal an einem Abend für 100.000 Dollar zecht. Bei den Weinverkostungen, die man hier auch buchen kann, genießen die Gäste neben einer Auswahl von fantastischen Tropfen perfekt harmonierende Käsesorten aus Italien, Spanien, Frankreich, Australien, Argentinien und Chile.
Und welche Weine munden ihm, der sie alle kennt, am besten? „Die Amaroni“, entgegnet der Sommelier mit feinem Lächeln. Dann verschließt er die gewaltige Tür sorgsam und die Flaschen ruhen wieder friedlich und ungestört in ihrem Verlies.